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Der wandernde Zenit – ein wahrer Segen

Das unglaublich Verwöhnaroma in Alta Badia zwingt so manchen Skifahrer zu einer radikalen Vollbremsung

Man kann es ganz nüchtern und trocken ausdrücken: Der Winter ist eine unserer vier Jahreszeiten. Der Winter beginnt auf der nördlichen Erdhalbkugel am 21. Dezember und endet in der Nacht zum 22. März. Er dauert somit 89 Tage. Aufgrund des wandernden Zenitstandes der Sonne zwischen südlichem und nördlichem Wendekreis wiederholt sich der Winter in jeder Hemisphäre mit jährlichem Turnus. Soweit die wissenschaftliche Betrachtungsweise.

 

Letzterer Umstand, also die alljährliche Wiederholung des Winters, mag einem wie ein wahrer Segen erscheinen. Denn das eröffnet den Menschen auch die Möglichkeit, dass wir uns stetig neu auf den Winter mit all seinen Emotionen freuen können. Für viele Menschen ist es die schönste Jahreszeit in den Bergen überhaupt, mit klirrender Kälte, Schnee und kleinen Atemwölkchen, die aus dem Mund aufsteigen. Angenehme Wäre und kräftige Sonnenstrahlen dann im ausklingenden Winter. 

 

Pulverspaß und Pistenzauber heißt es zwischen Dezember und Anfang April in Alta Badia in Südtirol. In den einzigartigen Dolomiten präsentiert sich dann die wunderbare Magie der kalten Jahreszeit. In der größten zusammenhängenden Ski-Arena der Welt lassen sich unter dem Gütesiegel „Dolomiti-Superski“ 12 Ski-Genussregionen, mit über 1200 Pistenkilometern und 450 Aufstiegsanlagen unvergessliche Ski-Urlaube erleben. Jede Region auf ihre Art unverwechselbar. Ein einziger riesiger und unbegrenzter Skipass. Allein die Möglichkeit, auf unterschiedliche Weise überall hin zu gelangen, wo in den Dolomiten Ski gefahren wird, sorgt für unvergessliche Erlebnisse.

 

Doch schon allein das Skigebiet rund um La Villa, mit den markant gelben Wänden des Heilig Kreuzkofel, dem hoch aufgeschossenen Sass Songher, dem wuchtigen Sellastock und den eher sanften Bergen zwischen Col Alto und Piz La Ila, den Pia Sorega und dem Campolongo Pass ist mit über 130 Pistenkilometern bei weitem groß genug, um dort Tage voller Abwechslung zu erleben.

 

Atemberaubend nah rücken auf einmal die Bergriesen von des Piz Boe, der Pisciaduspitze und der Marmolada, von La Varela und Conturines. Der schönste Platz in diesem Ski-Paradies? Schwer zu sagen. Vielleicht oben, auf der Terrasse von Piz Arlara. Kaum an einer anderen Stelle in den Dolomiten eröffnet sich so eine einzigartige Aussicht. Das ist wirklich ein herrlicher Logenplatz der Dolomiten. Allerdings kennt Skilehrerin Stefanie noch ganz andere. Vielleicht verrät sie ja mal etwas...

 

Und natürlich wird trotz aller sportlichen Ansprüche auf den Pisten der Genuss in den Dolomiten auch im Winter großgeschrieben. Kulinarische Highlights, wie Fischmenüs in 2000 Meter über dem Meer, die einfallsreiche Küche Südtirols, Bodenständiges und Außergewöhnliches, ladinisch, mediterran oder tirolerisch – Alta Badia bietet seinen Gourmets prickelnde Abwechselung, auch in der Zeit, wenn Väterchen Frost das Zepter schwingt. Das herrliche Verwöhnaroma zwingt Skifahrer mancherorts schon fast zur Vollbremsung. 


Dolomiti Superski – schönste Ski Runden

Sie muss einfach sein. Für die Einen zum ersten Mal. Für Andere immer und immer wieder. Fachleute in Sachen Skifahren, Journalisten, die von den Reiseteilen ihrer Zeitungen, von Magazinen und Web-Portalen entsandt werden, um das Beste von Besten zu finden, haben diese Ski-Tour in den Dolomiten gleich mehrfach ausgezeichnet. Spektakulär. Unerreicht. Einzigartig. Unvergesslich. Unverzichtbar.

 

Keine Frage. Und belegbar. Die Sella Ronda hat es zu Weltruhm geschafft. Zu Recht. Denn das ist ein Tag, so prall und voller Erlebnisse. Ein Tag, vor allem mit grandiosen Ausblicken an jeder Ecke. Diese Tour ist unglaublich reich an Superlativen. 

  • 40 Kilometer Strecke insgesamt 
  • 27 stramme Pisten-Kilometer Pistenspass
  • Über vier Dolomiten Pässe, Compolongo Pass, Pordoijoch, Sellajoch und Grödner Joch 
  • Es werden alle vier landinischen berührt, das Alta Badia, das Buchensteintal, das Fassa-Tal und das Grödner Tal 
  • schnelle und bequeme Liftverbindungen
  • und von allen Seiten hat man den Sella-Stock im Blick, der vor zwei Millionen Jahren noch ein Korallenriff gewesen ist. 

Und natürlich gibt es jede Menge Möglichkeiten, die Sella Ronda zu variieren. Unterwegs locken schwarze Weltcup-Pisten wie beispielsweise die Sasslong-Abfahrt mit ihren berüchtigten Kamelbuckeln. Das ist die Strecke, die jedes Jahr im Dezember die Menschen vor die TV-Bildschirme locken.

 

Vor dreißig Jahren war die Sella Ronda noch ein echtes Abenteuer, doch inzwischen ist das für einen einigermaßen versierten Skifahrer gut an einem Tag machbar. Wenn man die Runde richtig fährt und die Kondition passt, dann ist es entweder purer Genuss oder ein sportlich durchaus sehr ambitionierter Tag. So bietet sich beispielsweise ein Abstecher auf die Marmolada, die Königin der Dolomiten. 

 

Ein wirkliches Pistenvergnügen aber wird das erst, wenn man mit unserer Skilehrerin Stefanie unterwegs ist. Sie weiß, in welche Richtung man am besten fährt. Links herum oder doch besser rechts. Also im Uhrzeigersinn gesehen. Und dann muss man sich vor allem unterwegs um nichts kümmern. Nie stellen sich die bangen Fragen, wo hinunterfahren, wo richtig abbiegen, wo in die beste Hütte einkehren und, sind wir noch in der Zeit? 

 

Es ist nicht die einzige, spektakuläre Runde, die man mit Stefanie unternehmen kann. Die Gebirgsjäger-Tour, früher einmal martialisch als "Kriegsrunde" bekannt, führt zwar in eine düstere Zeit und streift hart das Kapitel des Ersten Weltkrieges und seinen Frontverlauf durch die Dolomiten, doch die großartigen Landschaftseindrücke, machen das alles rasch auch wieder vergessen. Zum Glück.

 

Fast unglaublich, dass man an nur einem Tag, wenn man in Alta Badia startet, bis hinunter in die Provinz Belluno nach Allghe fahren kann. Kaum ist man an Arabba vorbei, beginnt für Viele das Niemandsland. Es geht rasant und in einer schier endlos langen Abfahrt unter dem mächtigen Eispanzer der Marmolada vorbei, durch die spektakuläre Schlucht von Sottoguda und dann ein Stück mit dem Bus bis Alleghe. Ein wenig Erholung während der gut fünfzehnminütigen tut auch Not. Ab Alleghe winkt ein eher stilles, vergleichsweise fast einsames Dolomiti Superski Gebiet zwischen den beeindruckenden Wänden der Civetta und des Monte Pelmo.

 

Man muss schon ein bisschen zügig fahren, wenn man auch den Nachmittag noch genießen möchte. Denn nun geht es über den Passo Giau, vorbei an den Cinque Torri, zum Falzaregopass und hinauf zum Lagazuoi. Schließlich in einer tollkühnen, oft nur sehr schmalen hinunter nach Campanna Alpina, wo man von gemütlichen Noriker-Rössern bis Armentarola gezogen wird. Spätestens in St. Cassian und auf dem Piz Sorega wird dann den meisten Skifahrern bewusst, was sie erlebt haben, wie weit sie an diesem Tag unterwegs gewesen sind. Und, wie unvergesslich ihnen dieser Tag in Erinnerung bleiben wird. 


Ein Tag auf den Weltcup Pisten der Dolomiten

Wenn es einmal etwas rasanter zugehen darf

Einmal wie ein Weltcup-Fahrer unterwegs sein. Einmal dort unterwegs sein, wo 1970 eine der schönsten und spannendsten Ski-Weltmeisterschaften aller Zeiten stattgefunden hat. Gern zeigt unsere Skilehrerin Stefanie Ihnen das alles. Wenn das Wetter, die Verhältnisse und die Kondition passen geht das womöglich auch noch an einem einzigen Tag. 

 

Unterwegs auf den Spuren ganz großer Ski-Rennläuferinen und Ski-Rennläufern. Und diese Pisten sind echt spektakulär. 

  • "Gran Risa" in La Villa (Riesenslalom, Männer)
  • "Erta" in St. Vigil (Riesenslalom, Frauen)
  • "Sasslong" in Wolkenstein (Abfahrt, Männer)
  • "Campinoi" in Wolkenstein (Riesenslalom, Frauen)
  • "Ronc" in St. Ulrich (Slalom, Männer)
  • "Cir-Dantercepies" (Anfahrt, Frauen) 

Eine wirklich grandiose Geschichte von damals ist bei vielen Zeitzeugen von damals noch in Erinnerung und wird selbst heute noch gern zitiert... 

Die Szene ist legendär. Und sie ist unvergessen. Sie ist in die Geschichte des alpinen Skilaufs eingegangen.

 

Ski-Weltcup 1975. Es ist März geworden. Das Finale steht an. Die drei besten Skifahrer der Welt sind gleich auf: der Österreicher Franz Klammer (21 Jahre alt), ein Abfahrtsspezialist, der Südtiroler Gustav Thöni (24) aus Trafoi und der Schwede Ingemar Stenmark, gerade 19jährig und schon als Jahrhundert-Talent gefeiert. Jeder der drei hat 240 Punkte auf dem Konto. Der Showdown steigt am steilen Ronc-Hang und erstmals mit einem Parallel-Slalom Mann gegen Mann. 

 

40.000 Zuschauer erleben mit stockendem Atem, wie Klammer bald ausscheidet. Stenmark und Thöni bleiben im Rennen bis zum Schluss. Jeder von ihnen gewinnt einen Lauf. Herzschlagfinale nun. Im alles entscheidenden Durchgang, am drittletzten Tor, nur ein paar Meter vor der Ziellinie, fädelt Ingemar Stenmark ein. Blitzschnell zieht er den Ski zurück und fährt den Lauf zu Ende ohne Sturz. Doch Gustav Thöni wird zum dritten Mal hintereinander Gesamt-Weltcupsieger.

Und Die Dolomiten Region ist um ein Stück Sport-Geschichte reicher. 


12 + 1200 + 450 + 1 + 300

Das ist die Formel für grenzenlosen Skispaß

 Dolomiti Superski – allein schon dieser Titel klingt wie Musik in den Ohren. Die Erfolgsformel für dieses Erfolgsmodell seit vierzig Jahren: 12 + 1200 + 450 + 1 + 300 = Skispass ohne Grenzen. In Worte gefasst heißt das: 

Zwölf (12) Genuss-Skigebiete (Gröden/Seiser Alm, Cortina d’Ampezzo, Kronplatz, Alta Badia, Fassatal/Karersee, Arabba/Marmolada, Hochpustertal, Valle di Fiemme/Obereggen, San Martino di Castrozza/Rolle Pass, Eisacktal und Trevalli-Moena/San Pellegrino/Falcade, Civetta) sind zu einem großen Ganzen zusammengefasst.

Eintausendzweihundert (1200) Kilometer Piste in allen Schwierigkeitsgraden eröffnen eine unglaubliche Vielfalt in der größten Ski-Schaukel und dem größten Ski-Verbund der Welt. 

Vierhundertfünfzig (450) Aufstiegsanlagen, moderne Großraumgondeln und Umlaufbahnen, bequeme Sessellifte und zügige Beförderung sorgen für Skipass und nicht für Verdruss beim Anstehen.

ein (1) Skipass für alle zwölf Gebiete, für alle Lifte, für sämtliche Pisten, das ist das Geheimnis der Beliebtheit, denn im Superskigebiet sind die Skifahrer frei wie die Vögel unter dem blauen Dolomiten-Himmel und können sich bewegen, wo immer sie hinwollen. 

dreihundert (300) Pistengeräte, schwere Spezialmaschinen mit weit über 500 PS unter der Haube, hoch spezialisierte Fahrer am Lenkrad und dem Cursor. 

Die ruhige Hand dieser Bully-Fahrer sorgen jede Nacht für perfekte Pistenverhältnisse, für Teppichböden aus Schnee und damit für einen einzigartigen Zauber. 

 

Eines der ganz großen und großartigen Gebiete im Superski-Verbund ist Alta Badia zusammen mit dem Heilig Kreuzkofel und dem Kronplatz. Von sanft bis rasant findet der verwöhnte Skifahrer dort alles was, sein Herz begehrt. Und dazu eine Gastronomie, die ihres Gleichen sucht. Damit ist direkt an der Piste ebenfalls der Genuss garantiert. Schlemmen wie die Könige und Skifahren wie die Weltcup-Sieger – Alta Badia ist ganz nahe dran, am optimalen Zustand.

 

Es ist interessant zu beobachten: Viele Sommergäste kommen irgendwann auch im Winter. Und viele passionierte Skifahrer sind in Alta Badia auch der Verlockung eines Wanderurlaubs im Sommer und im Herbst erlegen. Wohl dem, der eine solche Zauberformel zur Verfügung hat. 

 

Alle Texte mit freundlicher Genehmigung von Südtirol-Autor Walther Lücker

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